Kairo. „Die Welt“ berichtet in ihrer Ausgabe vom 17.01.14 über die neue Verfassung, die die Ägypter mit großer Mehrheit angenommen haben. Jedoch lag die Wahlbeteiligung unter 40 Prozent.
Zur Religion heißt es: „Die Prinzipien der islamischen Scharia (Religionsgesetz) sind Hauptquelle der Gesetzgebung (Artikel 2). Christen und Juden können ihre familiären Angelegenheiten nach ihren eigenen religiösen Vorschriften regeln.“
Das bedeutet: Die neue Verfassung gewährt nur den abrahamitischen Religionen freie Ausübung, also: Islam, Christentum und Judentum. Andere Religionsgemeinschaften genießen diesen staatlichen Schutz nicht.
Weitere Punkte der neuen Verfassung:
- Grundrechte: Presse-, Rede-, Glaubens- und Versammlungsfreiheit, Folter, Sklaverei und Menschenhandel sind ausdrücklich verboten
- Parteien auf religiöser Grundlage sind verboten
- Frauen sind den Männern rechtlich gleichgestellt
Das Abstimmungsergebnis scheint ein „Traumergebnis“ zu sein; zu bedenken ist, dass die Religiösen (Muslim-Bruderschaft) zu einem Boykott des Referendums aufgerufen hatten und auch andere Gruppen die Wahl boykottierten. Der Welt-Artikel steht als >>>Download zur Verfügung.
Allerdings kommt das Problem eines Religionswechsels (Konversion vom Islam zum Christentum) nicht zur Sprache.