Frankfurt am Main. Zum „Gefangenen des Monats Oktober“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA den evangelisch-lutherischen Pastor Dinh Diem aus Vietnam benannt. Sie rufen dazu auf, für ihn einzutreten und zu beten.
Nachdem er seit 2017 schon von den Behörden gegängelt und observiert worden war, nahmen Beamte der Provinzpolizei Dinh Diem am 5. Januar 2018 fest. Die Polizisten schlugen bei dem Einsatz seinen damals 11-jährigen Sohn, als dieser seinen Onkel, Diems Bruder, über die Festnahme verständigen wollte. Am 12. Juli 2018 erfolgte dann das harte Urteil: Ein Gericht der zentralvietnamesischen Küstenprovinz Quang Ngai verhängte gegen den Pastor 16 Jahre Gefängnis, weil er sich angeblich an Aktivitäten beteiligt habe, die sich gegen das kommunistische Regime richteten. Er habe sich in einer Gruppe Oppositioneller führend für den interreligiösen Dialog in Vietnam eingesetzt.
Der 59-Jährige nahm als Schulkind 1968, wie auch seine drei Brüder, den christlichen Glauben an. Er und seine Familie bestreiten die Vorwürfe. Im Gefängnis ist der Vater zweier Kinder gefoltert worden, um ihn zu einem Geständnis zu bringen. Der oberste Repräsentant der Lutherischen Unionskirche Vietnams, der Diem angehört, kam 2012 zunächst in Haft und lebt seit 2017 in den USA.
Offiziell garantiert die Verfassung des kommunistisch beherrschten Landes Glaubens- und Religionsfreiheit. Doch der christliche Glaube wird häufig als westliche Religion angesehen und abgelehnt. Die IGFM und IDEA rufen dazu auf, in Briefen an den vietnamesischen Präsidenten Nguyen Xuan Phuc die Freilassung des Pastors zu fordern.
Die Appell-Adresse lautet:
Staatspräsident Nguyen Xuan Phuc, via Botschaft der Sozialistischen Republik Vietnam, Elsenstraße 3, 12435 Berlin-Treptow.
Sie können dafür den vorbereiteten Musterbrief verwenden:
Pingback: Gefangener des Monats Oktober 21 - IGFM Arbeitskreis Religionsfreiheit weltweit