Frankfurt am Main. Aufgrund einer überraschenden Begnadigung des obersten Revolutionsführers Ajatollah Sayed Ali Khamenei ist der iranische Christ Naser Navard-Goltapeh am 17. Oktober 2022 aus der Haft entlassen worden. Die IGFM hatte ihn zusammen mit der evangelischen Nachrichtenagentur IDEA im März 2018 zum „Gefangenen des Monats“ ernannt. Sicherheitskräfte hatten den heute 50-Jährigen am 24. Juni 2016 bei einer Verlobungsfeier in Teheran festgenommen – zusammen mit den drei Aserbaidschanern Pastor Eldar Gurbanov, Yusif Farhadov und Bahram Nasibov, sowie sechs weiteren Christen, die bald wieder freigelassen wurden. Die Aserbaidschaner, die im August 2016 als „Gefangene des Monats“ vorgestellt wurden, durften im Oktober 2016 gegen Hinterlegung einer Kaution das Gefängnis verlassen und konnten im darauffolgenden Monat in ihre Heimat zurückkehren. Im Mai 2017 wurde Navard-Goltapeh wegen der „Gefährdung der nationalen Sicherheit durch Gründung von illegalen Hauskirchen“ zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Die nächste Gerichtsinstanz, das Revolutionsgericht in Teheran, bestätigte das Urteil im Januar 2018 und Navard-Goltapeh wurde in das berüchtigte Evin-Gefängnis verlegt, wo es am 15. Oktober 2022 zu einem Großbrand kam und Schüsse fielen.