Frankfurt am Main. Zum „Gefangenen des Monats März 2023“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA den katholischen Bischof Rolando José Álvarez Lagos von Matagalpa benannt. Am 10. Februar 2023 verurteilte ihn ein nicaraguanisches Gericht zu 26 Jahren und vier Monaten Gefängnis. Hinzu kamen noch eine Geldstrafe und die Aussetzung seiner Rechte als Staatsbürger auf Lebenszeit. Das drakonische Urteil erfolgte wegen „Ungehorsams und Untergrabung der nationalen Integrität“. Einen Tag zuvor hatte der sozialistische Präsident Ortega den Bischof in einer öffentlichen Rede geschmäht. Der katholische Würdenträger hatte es zuvor als seine pastorale Pflicht angesehen, staatliches Unrecht anzuprangern und Partei für die Verfolgten zu ergreifen. Mitte Mai vorigen Jahres war er bereits aus Protest in einen Hungerstreik getreten.

Die katholische Kirche bemühte sich zu Beginn der politischen Krise seit 2018 um Vermittlung zwischen Regime und Opposition. Mit der Zeit wurde sie selbst zur Zielscheibe staatlicher Repressalien. Es folgten Zwangsschließungen, Brandschatzungen, Störungen von Gottesdiensten oder Polizeikontrollen im Vorfeld sowie Drohungen gegen Gläubige. Der 56-jährige Bischof von Matagalpa wurde voriges Jahr unter Hausarrest gestellt, am 19. August 2022 schließlich festgenommen und unter Bewachung bei Angehörigen nahe der Hauptstadt Managua eingesperrt. Inzwischen soll er sich in Isolationshaft befinden. Bischof Álvarez hatte sich zuvor geweigert, Nicaragua zu verlassen und ins Exil in die Vereinigten Staaten zu gehen.

Bitte, appellieren Sie an den Präsidenten Nicaraguas Daniel Ortega, und bitten ihn, sich für die Freilassung von Bischof Álvarez einzusetzen. Die Appelladresse lautet:

Präsident Daniel Ortega, via Botschaft der Republik Nicaragua, Saatwinkler Damm 11-12, 10775 Berlin.

Sie können dazu den vorbereiteten Muster-Appellbrief herunterladen, der nur um Absender, Datum und Unterschrift zu ergänzen ist:

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