Frankfurt am Main. Einzelheiten zur Freilassung folgen
Zur Gefangenen des Monats September 2024 hatten die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA die evangelische Christin Marisela de Fátima Mejía Ruiz benannt.
Die 40-Jährige ist Pastorin der Missionsorganisation „Puerta de la Montaña“, auf Deutsch „Berg-Portal“, ein Zweig der US-amerikanischen Gruppe „Mountain Gateway“. Bei einer Razzia nicaraguanischer Sicherheitskräfte am 17. Dezember 2023 wurde sie zusammen mit zehn weiteren Führungskräften festgenommen. Einige Tage darauf wurde die Organisation aufgelöst und verboten.
Seit den Massenprotesten gegen das Regimes im Jahr 2018 werden Kritiker des sozialistischen Machthabers Daniel Ortega drakonisch verfolgt; mehrere Tausende von Bürgerinitiativen, privaten Einrichtungen, Medien und religiöse Körperschaften wurden seither für illegal erklärt, enteignet, ihre Leitungen inhaftiert oder ausgebürgert. Die Verfolgung wird regelmäßig mit Wirtschaftsverbrechen begründet, wobei die Vorwürfe jeglicher Grundlage entbehren.
Ruiz und ihre Mitgefangenen wurden wegen Geldwäsche vor Gericht gestellt. Ihre Organisation entgegnete den Vorwürfen mit der Feststellung, sich an alle staatlichen Vorgaben gehalten zu haben. Am 19. März 2024 wurde sie zu 15 Jahren Gefängnis sowie zur Zahlung von 80 Millionen US-Dollar verurteilt. Ruiz war kurz vor der Festnahme zum zweiten Mal Mutter geworden. Die erforderliche medizinische Nachsorge wird ihr vorenthalten. IGFM und IDEA bitten darum, an den Präsidenten Daniel Ortega zu appellieren, sofort die medizinische Versorgung der Pastorin zu gewährleisten und sie freizulassen.
Da Nicaragua die Botschaft in Berlin geschlossen hat, sollen die Appellbriefe an die Botschaft in Wien gehen:
An den Präsidenten Daniel Ortega, c/o Botschaft der Republik Nicaragua, Ebendorferstrasse, 10-3-12, A-1010 Wien (das Porto für Briefe nach Österreich: 1,10 €)
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