Frankfurt am Main. Zum „Gefangenen des Monats April 2022“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA den evangelischen Christen Meron Gebreselasie aus Eritrea benannt. Der Pastor und frühere Leiter eines evangelikalen Netzwerkes ist bereits seit dem 3. Juni 2004 eingesperrt. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Anästhesist in einem Krankenhaus der eritreischen Hafenstadt Massaua.

Wegen einer Gefälligkeit für einen anderen Pastor, der kurz zuvor schon inhaftiert wurde, fuhr er an dem Tag seiner Festnahme in Richtung Hauptstadt Asmara und geriet kurz vor der Stadtgrenze in eine Polizeikontrolle. Die Massaua Rhema Evangelikale Kirche, für die er als Pastor wirkte, gilt seit Mai 2002 aufgrund eines Beschlusses des Regimes als illegal. Die Polizisten nahmen ihn mit und hielten ihn zunächst zwei Monate auf ihrer Station fest. Sie überstellten Gebreselasie dann an das Zentrale Strafermittlungszentrum Wengel Mermera in Asmara. Seitdem wird er ohne Anklage und ohne Gerichtsverfahren festgehalten. Meldungen zufolge war er noch im März 2020 bei stabiler Gesundheit.

Noch immer werden in Eritrea regelmäßig Menschen wegen ihres Glaubens willkürlich festgenommen, müssen unter unmenschlichen Haftbedingungen jahrelang ohne Anklage oder Gerichtsverfahren ausharren und werden gefoltert. Vor 20 Jahren ist Eritrea dem „Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte“ beigetreten, der auch die Religionsfreiheit beinhaltet. Vom Staat offiziell anerkannt sind neben dem Islam nur die orthodoxe, die eritreisch-katholische und die evangelisch-lutherische Kirche.

Bitte, appellieren Sie an den eritreischen Präsidenten  Isayas Afewerki  und bitten ihn, sich für die Freilassung Meron Gebreselasie’s einzusetzen,

Die Appell-Adresse:  An den Präsidenten Isayas Afewerki, via Botschaft des Staates Eritrea, Stavangerstrasse 18, 10439 Berlin.

Für den Appell können Sie den Musterbrief (siehe unten) herunterladen, der nur um Absender, Datum und Unterschrift zu ergänzen ist.